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Buchbaumszünsler biologisch bekämpfen

Es zünselt im Buchs…

…jetzt also auch bei uns. Ich wollte nur schnell meine 3 Jahre alten Buchssträuchlein zurechtschneiden. Sie sahen vital und kräftig aus, jedenfalls auf einen flüchtigen ersten Blick keine Spur vom Zünsler. Aber beim Ansetzen der Schere kam die böse Überraschung. Die Triebspitzen wimmelten von kleinen schwarzgrünen Raupen. Zuerst ein Schrecken… Aber irgendwie war mir klar, dass wir bald an der Reihe sind, es war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Auf Spaziergängen hatte ich in der Umgebung schon oft Zünslerspuren an den Buchsblättern entdeckt. Daher habe ich mich mit dem Thema und vor allem, was ich dagegen giftfrei tun kann, genauer beschäftigt.

Der Buchsbaumzünsler wurde vor ungefähr 15 Jahren, wahrscheinlich mit Pflanzenimporten aus Ost-Asien eingeschleppt. Wegen der Klimaerwärmung fühlt sich der Zünsler hier mittlerweile pudelwohl und wird es auch weiterhin tun. Dafür kann er nichts, das haben wir alles selbst verbrochen. Wir brauchen also nicht auf ihn, sondern auf uns zu schimpfen! Ich glaube auch nicht, dass er die letzte neue Plage sein wird, die uns begegnet. Was hilfts also, mit viel Zeit und Mühe dauerhaft dagegen anzukämpfen? Er wird wieder und wieder kommen, zumal 3-4 Raupenpopulationen pro Jahr schlüpfen. Es ist also ein Kampf ins Endlose und wenn, dann bitte ohne Chemie! Diese durch Globalisierung und Klimaerwärmung hausgemachten Probleme am Ende auch noch mit chemischen Keulen zu bekämpfen, wäre wider der Natur und führt zu weiteren Problemen in der ganzen, bisher funktionierenden natürlichen Kette.


Auf einer Gartenführung von Barbara Krasemann – bekannt aus der BR-Sendung querbeet – habe ich gelernt: Alles was nicht klimafest ist, muss raus. Und so halte ich es persönlich auch. www.baerbels-garten.de

Ich möchte euch ihre Erkenntnisse nicht vorenthalten:
“Ihm scheint das Klima hier zu gefallen. Beim Buchs vermute ich das Gegenteil. Natürlich kann ich meine Erfahrungen in meinem Garten nicht als  wissenschaftliche Erkenntnis allgemein darstellen. Aber es liegt nahe. Es steht fest, dass der Buchs auf Grund des Fressfeindes hier keine Chance mehr hat, weil ich mich der Giftspritze verweigere! Meine Entscheidung ist einfach: Kein Futter mehr für diesen Schädling,  raus mit dem Buchs.”

Beetumrandung Barbara Krassemann
Beetumrandung aus Gamander als Alternative zum Buchs in Bärbels Garten

Manche habe wirklich sehr alte, jahrelang gepflegte und zurecht geschnippelte Buchskugeln im Garten. Die Gärtner, die ihre Buchsgebüsche retten wollen, verstehe ich daher voll und ganz. Außerdem ist der Buchs bereits seit Jahrhunderten in Bauern- und Klostergärten bei uns Zuhause und bietet mit seinen unscheinbaren kleinen Blüten sehr viel Nektar und Pollen. Aber alles was mit Chemie am Leben gehalten wird, ist für mich widersinnig.

Behandlungsmethoden ohne Gift

Chemische Spritzmittel kommen für mich aus den genannten Gründen nicht in Frage. Auf meinen Instagram-Beitrag bekam ich so viele Antworten zur biologischen Behandlung. Die Maßnahmen möchte ich hier zusammenfassen, in der festen Hoffnung, auch andere von der Chemiekeule abzuhalten. Probiert doch erstmal Folgendes aus:

Spitzen schneiden Die Larven und Raupen halten sich überwiegend in den zarten Triebspitzen auf. Daher die Spitzen regelmäßig schneiden.
Pflanzen stärken Pferdemist, Kaffeesatz, Brennnessel-Beinwell-Jauche  
Muschelkalk oder Algenkalk Beides über die Pflanzen streuen bzw. sieben. Das wird sehr oft als erfolgreiche Maßnahme genannt.
Selbst gemachtes Spritzmittel – Neemöl
– Ballistol
– Mischung aus Rapsöl, Essig und Spülmittel (bio)
– Spiritus-Wasser-Gemisch
Jeweils mit einer Sprühflasche aufbringen (Ballistol gibt es direkt auch als Spray)
Vögel auf den Geschmack bringen Oft sind die Vögel noch nicht auf den Geschmack des Zünslers gekommen bzw. vertragen den Buchs (noch) nicht. Bei einigen meiner Leser haben sie nach und nach aber Gefallen an den Zünslerraupen gefunden. Manche haben auch erfolgreich mit eingestreutem Vogelfutter unterstützt.
Homöopathische Behandlung Staphisagria
Absammeln Per Hand oder einfacher…
Absaugen Mit einem alten Staubsauger
Abspritzen Mit einem kräftigen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch oder dem Hochdruckreiniger.
Einwickeln Mit einer schwarzen Folie oder Tüte einwickeln und darunter die Hitze der Sonne arbeiten lassen. Durch den Hitzestau werden die Eier und Raupen zerstört. Allerdings habe ich hier einen Nachteil gelesen: Es kann passierten, dass sich unter der feuchten, warmen Abdeckung der Buchspilz bildet.

Für welche Maßnahmen ich mich selbst entscheide? Maximal Pflanzen stärken, mehr nicht. Und nochmal das Buch „Friede den Maulwürfen“ lesen. Da bekommt man eine gute Einstellung dafür, gelassen mit Krankheiten, Plagegeistern und Bösewichten im Garten umzugehen.

Alternative Pflanzen

Wer den Buchs ersetzen will, dem kann ich folgende Alternativen ans Herz legen:

Für Beeteinfassungen: Immergrüner oder aufrechter Gamander (Das ist auch die Alternative, die Bärbel Krassemann gewählt hat), Thymian, Eberraute, Lavendel, Katzenminze, Zwerg-Johanniskraut.

Als Gehölz steht einem die ganze Palette wunderschöner heimischer Büsche zur Auswahl. Es macht einen riesen Spaß, sich damit genauer zu beschäftigen und etwas Sinnvolles für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln & Co. auszuwählen. Berberitze, Liguster, Weiden, Naturnahe Rosen, Blasenstrauch, Felsenbirne…. Um nur Einige zu nennen. Und auch Essbares lässt sich als Ersatz pflanzen, in Bärbels Garten haben an der Stelle beispielsweise Kaki und Indianerbananen Einzug gehalten.

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