Ein Buch voller kluger Botschaften von Sigrid Tinz. Dabei geht es um viel mehr, als nur um die knuffigen, grabenden Erdbewohner. Es geht um die Grundhaltung, die Philosophie und Lebenseinstellung eines Naturgärtners. Ein Thema, das mir als Naturgärtnerin ganz besonders am Herzen liegt.
Die Geoökologin möchte Wissen vermitteln, um Schubladendenken und alte Mythen ablegen zu können. Die vielen „Dramen“, die sich in unseren Gärten abspielen, sind nichts weiter als Interessenskonflikte zwischen menschlichen und manch tierischen und pflanzlichen Gartennutzern.
Wir müssen uns bewusst sein: Mit jedem massiven Eingriff in das System, mit dem wir womöglich so einem Interessenskonflikt begegnen, entfernen oder schädigen wir ein Zahnrädchen im „Rad des Lebens“. Und welches wohl das entscheidende Rädchen ist, das alles zum Zusammenbrechen bringen kann, weiß niemand, so Tinz.
„Je naturnäher und lebensvoller ein Garten ist, desto friedlicher ist er“… denn desto mehr Gleichgewicht besteht zwischen Plagen und Fraßfeinden. Leben und leben lassen, dann stellt sich eine Balance im natürlichen Nahrungsnetz ein. Manchmal ist vielleicht ein Quäntchen Geduld gefragt.
Die Autorin hat ihr Buch nach Konfliktthemen sortiert. Tierische und pflanzliche Störenfriede von Marder, Mehltau, Moos bis zur Mücke kommen dabei selbst zu Wort. Der Leser kann so hineinspüren und bekommt ein Gefühl für die andere Sichtweise. Ganz nebenei erfährt man allerhand Wissenswertes zum Um- und Querdenken. Jedes Lebewesen hat seine Daseinsberechtigung und seinen Sinn im System.
Und überhaupt… Sind wir selbst nicht der größte Störenfried im natürlichen Gefüge?
Die Hauptbotschaft des Buches für mich: FRIEDEN IM GARTEN
Habt mehr Gelassenheit, Nachsicht und Geduld mit dem uns anvertrauten Stück Natur!
Für mich ein absolut lesenswertes Buch zwischen Wissen und Unterhaltung.
Und noch am Rande bemerkt: Ich liebe die Haptik des Recyclingpapiers der pala-Bücher.
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