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Wildkräuter sammeln – Infos, Tipps und Regeln

Das Sammeln und Nutzen von Wildkräutern ist eine riesen Bereicherung. Gerade auch Kindern macht es einen großen Spaß. Aber gibt es ein paar wichtige Regeln zur eigenen Sicherheit und zum Schutz der Natur, die man kennen und beachten sollte. Wichtige Tipps und Informationen zum Wildkräutersammeln, habe ich hier zusammengestellt.

Praktische Tipps

  1. Ernte nur, was du auch wirklich nutzen möchtest. Lass mindestens zwei Drittel der Pflanzen stehen, damit sie sich ausreichend vermehren können.
  2. Sammle nicht an stark befahrenen Straßen, am Rand konventionell bewirtschafteter Flächen (chemische Spritzmittel, Jauche) und an Wegrändern, an denen viele Hunde ihr Geschäft hinterlassen.
  3. Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, dürfen nicht mitgenommen werden. In Naturschutzgebieten darf ebenfalls nicht gesammelt werden.
  4. Achte auf gesunde und saubere Pflanzen. Am besten zum Sammeln geeignet sind trockene, sonnige Tage.
  5. Für manche Pflanzen ist es sinnvoll, eine Schere oder ein Messer zu benutzen, um empfingliche Pflanze nicht unnötig zu beschädigen. Die Pflanzen bitte nicht rausreißen.
  6. Als Sammelbehälter eignen sich Körbe, Schüsseln, Stoffbeutel und Siebe. Auch alte Tüten von Lebensmitteln können benutzt werden.
  7. Kräuter werden am besten frisch verarbeitet. Wenn du sie aufbewahren willst, gib die Kräuter in ein passendes Gefäß (ich verwende Glasschüsseln mit Deckel) und lege sie in den Kühlschrank. Die mögliche Aufbewahrungsdauer ist von Pflanze zu Pflanze verschieden, ich lagere sie selten länger als 1-2 Tage im Kühlschrank.
  8. Wenn die Kräuter sauber sind, müssen sie nicht zwingend gewaschen werden. Auf den Kräutern leben Mikroorganismen, die wichtige Eiweiße sowie weitere Vitaminen (unter anderem B12) und Mineralstoffen liefern können.

Regeln zur richtigen Pflanzenbestimmung

  • Sammle unbedingt nur die Pflanzen, die du ganz sicher kennst. Beginne mit einfachen Pflanzen, wie beispielsweise Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen und taste dich langsam vor zu Giersch, Vogelmiere, Knoblauchsrauke…
  • Beim Kennenlernen neuer Pflanzen helfen Wildkräuterwanderungen und fundierte Bestimmungsbücher, zum Beispiel “Essbare Wildpflanzen”, siehe Link zum Beitrag mit Buchbeschreibung unten. Führungen werden beispielsweise über die Volkshochschulen aber auch von Wildkräuterexperten direkt angeboten. Solche Führungen helfen ungemein, um die Unsicherheit zu überwinden.
  • Wenn du unsicher bist, mach ein paar Fotos oder nimm zur Bestimmung einzelne Pflanzenteile mit nach Hause. Dann kannst du Informationen nachschlagen und abgleichen. Es gibt auch einige gute Bestimmungsapps zur groben Orientierung, aber blind verlassen sollte man sich auf solche Apps keinesfalls. Gerade bei gifigen Doppelgängern wäre das fatal.
  • Beachte unbedingt, ob es Verwechslungsmöglichkeiten mit stark giftigen Pflanzen gibt. Zu den üblichen Verdächtigen zählen beispielsweise Maiglöckchen, Schierling, Hundspetersilie, Eisenhut und Fingerhut. Beschäftige dich mit diesen Giftpflanzen um Sicherheit mit den Essbaren zu gewinnen.
  • Prüfe, ob auch während oder nach der Blütezeit noch ein Verzehr angeraten ist. Bei manchen Pflanzen reichern sich dann unverträgliche Inhaltsstoffe in der Pflanze an wie beispielsweise beim Scharbockskraut. Bei den meisten sind die Blüten jedoch bedenkenlos essbar und eine schöne Bereicherung im Salat.

Essbare Wildpflanzen

Ganz viel Spaß beim Sammeln und Genießen! Hast du noch weitere Sammeltipps, freue ich mich über deinen Kommentar!
Unter meinem Instagram-Account findet ihr immer aktuelle Sammelfotos.

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