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Benjeshecke

Eigentlich ist es vielmehr ein Reisig- oder Totholzzaun. Die klassische Benjeshecke – benannt nach dem Erfinder Herrmann Benjes – verfolgt vor allem das Ziel, durch locker aufgeschlichteten Gehölzschnitt den Aufwuchs von neuen Hecken zu fördern. Ich lese momentan das Buch von Herrn Benjes zum Thema. Wir wollen hauptsächlich eine natürliche Grenze zum benachbarten Spielplatz und gleichzeitig Vögeln und Igeln einen Lebensraum bieten. So ist es Zaun, Sichtschutz und Lebensraum in einem.

So wirds gemacht:

Die Grundlage bilden zwei parallel gesetzte Pfostenreihen. Am besten spannt man eine Schnur, damit die Reihen gerade werden. Die Pfosten haben wir meterweise in den Boden eingeschlagen. Wir haben die Eichepfosten direkt aus dem Sägewerk geholt. Besser und günstiger ist es, angespitzte dünne Stämme oder dicke Äste dafür zu verwenden. Wir hatten leider keine geeigneten und mussten daher auf gekaufte zurückgreifen. Im Baumarkt bin ich (wie so oft) nicht fündig geworden. Dort gab es ausschließlich kesseldruckimprägnierte oder anderweitig behandelte Pfosten. Das kam für uns nicht in Frage. Auch Weichholz wollte ich nicht verwenden, da es bei direktem Bodenkontakt doch allzuschnell vermodert. Sollte das nach ein paar Jahren der Fall sein, ist es allerdings kein Problem. Man kann einfach nebenan einen neuen Pfosten setzen.

Je breiter der Zwischenraum zwischen den beiden Pfostenreihen, desto größer der ökologische Wert. Aber Vorsicht, es passt unheimlich viel Material rein. Unsere Benjeshecke ist 12 m lang und 50-80 cm breit. Wir haben schon einen ganzen Berg an Gehölzschnitt vom benachbarten Spielplatz darin verbaut und es passt locker nochmal soviel rein. Generell ist alles erlaubt. Äste, morsche Bretter, Staudenschnitt, Totholz, in den unteren Bereich hab ich außerdem Laub und Grasschnitt gelegt. Nach und nach sackt das Material durch die Verrottung wieder zusammen. Neues Material darf folgen. Die Pfosten kann man mit Kunst oder Ohrwurmtöpfen garnieren, wenn man mag. Ich möchte zudem noch eine Zaunkönigkugel einbauen. Man kann die gefüllte Benjeshecke später auch mit heimischen Rankern bewachsen lassen. Es bieten sich je nach Standort Geißblatt, Efeu, Zaunrübe, heimische Clematis, Kriechrose oder Brombeeren hervorragend dafür an.

Vielfältiger Lebensraum

Die Benjeshecke bietet so vielen Arten einen Lebensraum:

  • Nistmöglichkeit für Vögel, allen voran den selten gewordenen Zaunkönig
  • Quartier für Igel
  • Versteck für Amphibien und Reptilien
  • Lebensraum für alle Wirbellosen: Regenwürmer, Asseln, Springschwänze, Doppelfüßer, Hunderfüßer, Spinnen und Insekten

Wunderbar beschreibt es auch Werner David auf seiner Seite Naturgartenfreude.

Die Fotos geben ein paar Eindrücke. Man sieht, dass das Material sehr locker liegt. Das heißt es ist noch viel Luft für Nachschub.

Die erste Befüllung:

2 Gedanken zu „Benjeshecke“

  1. Pingback: Unsere Benjes Hecke im Naturgarten - Ligneus 🌈 Holzhäuschen im Bau

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