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Baumspinat

Es gibt zwei von der Sorte Baumspinat

Einmal wäre da Chenopodium giganteum, auch Riesengänsefuß oder Magentaspreen genannt. Und zum zweiten Fagopyrum cymosum, der wilde Buchweizen.

Bei beiden Arten wundere ich mich, warum sie bisher noch relativ unbekannt sind und vor allem noch keine kommerzielle Verwendung finden. Denn beide sind äußerst unkompliziert im Anbau, unattraktiv für Schnecken und Co., vielseitig in der Verwendung und noch dazu sehr gesund. Beide passen sehr gut in eine Permakultur, denn der eine ist selbstaussäend, der andere ausdauernd. Beide stammen ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Ich habe beide Kameraden auf Gartenausstellungen ergattert und bereits seit einigen Jahren im Nutzgarten.

Der Riesengänsefuß

Baumspinat Magentaspreen
Baumspinat Magentaspreen

Der Riesengänsefuß Magentaspreen ist mit seinen pinken Triebspitzen sowohl im Beet als auch in der Salatschüssel optisch sehr ansprechend. Er bevorzugt sonnige Lagen ist ansonsten aber anspruchslos. Hat er einen guten Standort, wird er gerne bis zu 3 m hoch. Dementsprechend sollte auch das Platzangebot sein und der Abstand zwischen den größeren Pflanzen 0,5 m betragen. Er ist eine einjährige Pflanze und bildet im Herbst Unmengen an winzigkleinen, unscheinbaren Samenkügelchen aus. Diese kann man sammeln, aber er wird sich auch ohne viel Zutun wild aussähen, sodass im Frühjahr unzählige kleine Pflänzchen zur Verfügung stehen. Erfahrene Gärner wissen, was man mit solchen Pflanzen besser nicht machen sollte: Auf dem Kompost entsorgen. Sonst wird man dem wilden Baumspinatwald nicht mehr Herr. Man kann die jungen Pflänzchen bereits im Mai ernten und z.B. roh im Salat essen. Die Pflänzchen mit den pinken Spitzen sind zudem äußerst dekorativ. Pro Person braucht es später 1-2 große Pflanzen, um die ganze Saison über gut versorgt zu sein. Man kann von den größeren Pflanzen die jungen Blätter abernten und wie Spinat in allen Variationen verwenden. Der Baumspinat kommt zwar gut mit Trockenheit zurecht, um aber zarte Blätter ernten zu können, sollte man ihnen ausreichend Wasser bieten. Die Pflanzen bilden von Juli bis September unscheinbare Blüten aus. Beerntet werden können die Pflanzen bis zur Samenbildung im September/Oktober. Bis die Samen richtig ausgereift sind, kann nochmals eine Weile vergehen. Ich habe erst im November Samen abgesammelt, wenn sie auch von alleine leicht von den Ähren abfallen.
Bekanntere Verwandte aus der Gänsefußfamilie sind zum Beispiel der Gute Heinrich oder der Quinoa.

Bitte beachten:

Ein klein wenig Vorsicht ist bei diesem Gesellen mit folgenden Inhaltsstoffen geboten: Genau wie andere Blattgemüse bindet er Stickstoff als Nitrat aus dem Boden, das sich bei ungünstiger Verarbeitung bzw. Lagerung in das weniger gesunde Nitrit bzw. Nitrosamin umwandeln kann. Genau wie andere nitrathaltige Gemüsesorten (Blattspinat, Fenchel, Rote Beete etc.) sollte man ihn also nicht lange Warmhalten sondern immer gut gekühlt lagern. Größere Mengen sollte man vor dem Verzehr abkochen. Das Nitrat geht so in das Kochwasser über.
Zudem sollten Menschen, die zu Übersäurung neigen, aufgrund der wie in vielen Gemüsesorten enthaltenen Oxalsäure und Saponine etwas aufpassen. Diese werden jedoch ebenfalls durch den Kochprozess weitestgehend zerstört. Menschen mit Rheumatismus, Arthritis, Gicht, Nierensteinen oder Übersäuerung sollten bei der Verwendung vorsichtig sein, da die Pflanze bei übermäßigem Konsum die Symptome ggf. verschlimmern kann. Wird er jedoch in normalen Mengen verzehrt, sollten keine negativen Wirkungen zu befürchten sein. Dann überwiegen die Vorzüge der gesunden Inhaltsstoffe.

Der wilde Buchweizen

Baumspinat wilder Buchweizen

Der wilde Buchweizen beeindruckt mich aufgrund seiner vielfältigen Heilwirkung. Wie normaler Buchweizen, so enthalten auch die Blätter dieses nahen Verwandten das gefäßschützende Rutin sowie weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe z.B. Fagopyrin, Quercitrin, Quercetin und Shakuchirin, das im Rhizom der Pflanze enthalten ist. Diese wirken u.a. immunstimulierend, tumor- und entzündungshemmend, blutdrucksenkend und antirheumatisch.
Er sollte in gute und ausreichend feuchte Erde gepflanzt werden, damit die Blätter schön zart bleiben. Der wilde Buchweizen bevorzugt etwas halbschattigere Standorte und ist dementsprechend z.B. auch für Waldgärten bestens geeignet. Gefällt es ihm, wird er bis zu 2 m hoch. Er ist frostfest, die jungen Austriebe können jedoch bei Spätfrösten im Frühjahr nochmals abfrieren. Er treibt dann aber schnell erneut aus.
Es wird zum Teil von wucherndem Wuchs berichtet. Kein Wunder, denn er ist direkt mit dem japanischen Knöterich verwandt. Ich kann es bislang nicht bestätigen, aber werde ihn genau im Auge behalten und ggf. eingreifen.
Er ist ebenso unkompliziert als Spinat-Ersatz-Pflanze zu verwenden wie sein Gänsefußkamerad.

Verwendung

Verwendet werden können beide genauso unkompliziert wie richtiger Spinat.

Des Weiteren sind beide in Salaten, Suppen, Risottos oder auch in Smoothies sehr gut verwendbar.
Für den Vorrat kann man beide Baumspinatarten auch in wenigen Sekunden blanchieren, in eiskaltes Wasser legen und einfrieren.
Von beiden Arten lassen sich auch die Samen verwenden. Man kann sie ähnlich wie Quinoa oder echten Buchweizen, kochen und als Beilage reichen. Allerdings stellt es aufgrund der kleinen Größe der Samen einen enormen Sammelaufwand dar. Beim wilden Buchweizen lassen sich die Samen im Winter auch als Sprößlinge ziehen und auf Broten oder in Salaten verwenden.

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